CT-gesteuerte Rückenschmerz-Therapien
1. Nervenwurzeltherapien PRT (periradikuläre Behandlung) und FAT (Facettenbehandlung)
Die Nervenwurzeltherapien PRT und FAT haben in den letzten Jahren immer größere Bedeutung in der Schmerzbekämpfung bei Rückenleiden erlangt. So werden die Rückenschmerzen bei mehr als 80% der behandelten Patienten gelindert bzw. komplett beseitigt. Diese Behandlungen sind insbesondere für Rückenschmerzpatienten geeignet, bei welchen die Beschwerden auf die Reizung einer oder mehrerer Nervenwurzeln zurückzuführen sind, und die durch herkömmliche Schmerzbehandlung keine dauerhafte Linderung erfahren haben.
Wie funktionieren die PRT und die FAT Nervenwurzelbehandlungen?
Nach einer örtlichen Betäubung wird unter computertomographischer Kontrolle bei der PRT eine dünne Injektionsnadel millimetergenau bis an die Nervenwurzel, die aus der Wirbelsäule im jeweils betreffenden Segmentbereich austritt, vorgeschoben. Über diese Injektionsnadel gelingt es, Medikamente präzise um den betroffenen Nerv zu spritzen. Damit erreicht man die höchstmögliche örtliche Wirkdosis unmittelbar an dem gereizten/ geschädigten Nerv.
Bei der Facetten-Behandlung (FAT) wird die Nadel nicht an die Nervenwurzel, sondern unmittelbar an das kleine Wirbelgelenk vorgeschoben.
Bei beiden Therapien sind verschiedene Medikamente gebräuchlich. Zum einen werden kurz oder lang wirksame Lokalanästhetika (örtlich wirksame Betäubungsmittel), zum anderen ein örtlich wirksames Kortison Präparat sowie ggf. eine geringe Menge von jodhaltigem Kontrastmittel zur Dokumentation der Verteilung der Medikamente verabreicht. Da diese Medikamente lokal wirksam sind, ist nur eine geringe Gesamtdosis erforderlich. Damit erzielen wir eine maximale örtliche Wirkdosis direkt am gereizten Nerv, bei gleichzeitiger Schonung des übrigen Körpers.
Warum unter CT-Kontrolle?
Der Einsatz der CT-Bildsteuerung bei diesen Behandlungsverfahren gewährleistet neben erhöhter Sicherheit eine durch andere Röntgenmethoden nicht erreichbare, hohe Präzision. Nur die Computertomographie ist in der Lage, exakt Nerven, Blutgefäße und andere Körpergewebe darzustellen, die bei dem Eingriff nicht verletzt werden dürfen. Auch die zur Therapie eingesetzten Instrumente sind exakt im Bild zu erkennen und damit millimetergenau zu kontrollieren.
2. Facettenkoagulation
Bei der Facettenkoagulation werden die schmerzleitenden Nerven im Bereich der Zwischenwirbelgelenke mittels elektrischem Strom verödet. Dies geschieht thermisch (durch Hitze). Hierbei werden die Temperaturen an den relevanten Nervenfasern so gewählt, dass die Nerven nicht vollständig zerstört werden, sondern lediglich die Schmerzleitung herabgesetzt wird.
Wann sollte eine Facettenkoagulation durchgeführt werden?
Bei lokalen Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule ist die Behandlung angezeigt, wenn die kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) degenerativ bzw. durch Abnutzung verändert sind und immer wiederkehrende Schmerzen verursachen. Wenn vorausgegangene Facetten-Behandlungen (FAT) zu einer kurz- bis mittelfristigen Beschwerdelinderung geführt haben, kann mit der Facettenkoagulation oft eine deutliche, langanhaltende Schmerzreduktion erreicht werden.
Wie wird die Behandlung durchgeführt?
Unter computertomographischer Kontrolle werden feine Sonden an die Behandlungspunkte im Bereich der Gelenkkapsel gebracht. An diese wird Strom angelegt, der die erforderliche Temperatur erzeugt, um die schmerzleitenden Nerven exakt im Bereich der Zwischenwirbelgelenke zu veröden. Dieser Vorgang ist nicht aufwändiger als die Injektion eines Medikaments. Abschließend wird ein Steroid im Behandlungsbereich appliziert, um möglichen Nervenschwellungen bzw. Nervenreizungen entgegenzuwirken.
Generell zu beachten ist:
Patienten dürfen nach der Therapie nicht selbstständig Auto fahren.
- Patienten dürfen nach der Therapie nicht selbstständig Auto fahren.
- Begleitperson erforderlich.
- ASS oder andere blutverdünnende Medikamente eine Woche vorher absetzen.
- Bei Diabetikern muss der Blutzucker nach der Untersuchung verstärkt kontrolliert werden.
Gesamtzeit inkl. Abschlußgespräch mit dem Radiologen ca. 1,5 Std.
- Anmeldung an der Rezeption: 30 Min. vor der Behandlung.
- Vor der Behandlung erfolgt ein Aufklärungsgespräch mit dem Radiologen.
- Behandlungszeit im CT: ca. 15 Min.
- Wartezeit nach der Behandlung: ca. 30 Min.
- Der Patient kann nach dem Arztgespräch nach Hause gefahren werden.